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Herausforderungen der modernen Zooarchitektur

Herausforderungen der modernen Zooarchitektur

Lions Club Köln-Claudia Ara | 28. März 2017 | Dr. Hering-Hagenbeck
| http://www.bigstockphoto.com, © alexmak72427, Stockfoto-ID: 376173712

Mit zwei Fragen eröffnete der Referent seinen mit vielen Fakten gespickten Vortrag. „Wann waren Sie zuletzt im Zoo?“ – „Sind zoologische Gärten noch zeitgemäß?“ Die erste Frage wurde von erstaunlich vielen mit „im letzten Jahr“ beantwortet. Bei der zweiten Frage ließen einige die Antwort offen. Das war der Einstieg in die Welt unseres Präsidenten, dem Kölner Zoodirektor Professor Theo Pagel. Denn es gilt auch, Zookritiker davon zu überzeugen, dass die Zoos eine gesellschaftlich wertvolle Arbeit leisten. Sie dienen der Arterhaltung und der Nachzucht der Tiere, die auszusterben drohen. 
Seinen Vortrag gliederte Dr. Hering-Hagenbeck in zwei Themenschwerpunkte. 

 

1. Thema: Herausforderungen einer sich ändernden Gesellschaft. 

Herausforderung Bevölkerungsexplosion: Die Bevölkerungszahlen steigen rapide an. Am Beispiel Uganda machte er dies deutlich. Im Jahr 1981 wurden 61 Personen auf 1qkm gezählt, sind es heute 202, die im Schnitt 16 Jahre alt sind. In Indien, China und dem Rest der Welt sieht das kaum anders aus, die Bevölkerungszahlen steigen rapide an. Dies verdrängt oft die Tierwelt aus ihrem natürlichen Lebensraum mit dem Ergebnis, dass manche vom Aussterben bedroht sind. In diesen Regionen der Erde wird die Frage „Mensch oder Tier?“ natürlich eindeutig beantwortet, der Mensch geht vor. 

Herausforderung Neue Medien: Am Beispiel Pokémon Spiel, bei dem virtuelle Tiere gejagt werden erläuterte Herr Dr. Hering-Hagenbeck, dass die Jugend (und nicht nur diese) solchen Themen sehr aufgeschlossen gegenüber steht. Natur und Tierwelt finden immer weniger statt. Er empfindet diese Entwicklung als nicht zu unterschätzende Konkurrenz für den Zoo. Die Zoos mit ihren Zooschulen bieten sich an, angewandte Tiererziehung zu vermitteln. Wenn im Fernsehen eine Dokumentation über das Verhalten von Tieren läuft, muss man wissen, dass es oft bis zu 5 Jahre dauert um diese Tier-aktionen zu dokumentieren. Ein Löwe schläft nun mal fast 24 Stunden. Und bis er in Aktion tritt, muss man Geduld haben. Das kann der Zoo natürlich nicht bieten. Darum liegt er meist faul im Freigehege. 

Herausforderung Globalisierung: Die Vogelgrippe, die im letzten Jahr grassierte, zwang viele Zoos in Behelfsunterkünften wegzusperren. An diesem Beispiel machte er das Problem der Globalisierung deutlich. Krankheiten und Epidemien machen eben nicht an Ländergrenzen halt. 

Herausforderung Gesetzliche Vorgaben: Alle Zoos sind vernetzt, auch international. Das bedeutet aber auch, dass die gesetzlichen Vorgaben immer globaler, vor allen Dingen aber immer mehr werden. Das stellt die Zoos vor immer größere Aufgaben, was Tierhaltung, Pflege und Ernährung betrifft. 

 

2. Thema: Gehege Gestaltung im Zoo der Zukunft 

Umsetzung der neuen Erkenntnisse: Früher wurde im Zoo einfach nur das Tier ausgestellt. Heute versucht man Tiere in einer naturnahen Umgebung ihren sozialen Familienverbänden zu zeigen. Die Tiere sollen sich so bewegen, wie sie es in der Natur tun. Im Ergebnis werden im Zoo die Tiere durch die neue Art der Präsentation meist älter als in der Natur. Ein Blick auf die Zoobesucher zeigt uns, dass diese immer älter werden. Dadurch ändern sich die Anforderungen an ein modernes, altersgerechtes Zoo Design. 

Umsetzung der Ziele: Man soll die Tiere im Zoo mit allen Sinnen erleben und das Tier als Botschafter seiner Art sehen. Das Wort „Artgerecht“ mag der Referent nicht, da es den individuellen Ansprüchen des Tieres nicht gerecht wird. Zootiere dürfen ihre Beute nicht mehr selbst reißen. Es gibt sogar Bewegungen, die das Verfüttern von Fleisch an Raubtiere gerne verboten sähen. Aber Raubtiere sind keine Veganer! 
Ein weiteres Ziel besteht darin, eine möglichst lange Aufenthaltsdauer der Besucher im Zoo zu erreichen. Die Herausforderung ist, dass man den Besucher möglichst nachhaltig für die Natur begeistern wolle und müsse, denn nur für das was man kennt, wird man sich auch einsetzten. 

Umsetzung des Designs: Europa war immer schon innovativ im Zoodesign. Unterschiedliche Ansätze in verschiedenen Kontinenten belegen das. Tiere bekommen mehr Freiraum aber ebenso hält das altersgerechte Bauen für Besucher im Zoo Einzug, es braucht mehr Bänke, barrierefreies Bewegen und vieles andere Mehr. 
So ging ein interessanter und aufschlussreicher Abend zu Ende, an dem uns Dr. Hering –Hagenbeck sehr deutlich machte, welche wichtige Aufgabe die Zoos in aller Welt erfüllen 

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